Groß Mohrdorf – Die heimischen Kraniche sammeln sich derzeit zu Tausenden in den Flachwassergebieten Mecklenburg-Vorpommerns und bereiten sich langsam auf den Abflug in den Süden vor. In dem Bundesland leben rund 4000 Brutpaare.
Das sei fast die Hälfte der in Deutschland brütenden Vögel (8500 Brutpaare), wie Thomas Heinicke vom Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf am Mittwoch sagte. Die Tiere sammelten sich in größeren Trupps. Derzeit seien Tausende Tiere in der Darß-Zingster Boddenkette, auf der Insel Rügen und im Peenetal zu beobachten, sagte Heinecke. Mit dem Zusammenschluss im Spätsommer könnten sich die Kraniche vor Feinden schützen. Zudem gebe es auf den abgeernteten Feldern genügend Nahrung für größere Gruppen. Mit dem Abflug der Kraniche in den Süden rechnen Experten ab Mitte September.
Der Bestand der Kraniche wächst nach Angaben des Informationszentrums seit mehr als zwei Jahrzehnten. Im Jahr 2000 wurden deutschlandweit rund 3000 Brutpaare gezählt, wie Heinicke sagte. Die Population wachse, weil es zunehmend Brutflächen gebe. Zudem hätten die Überlebenschancen der Jungtiere mit dem großflächigen Maisanbau zugenommen. Mais sei eine sehr energiereiche Nahrung.
Das Sammeln der Kraniche und der abendliche Anflug der Trupps auf die Schlafplätze ist ein Naturschauspiel. Touristikunternehmen, Nationalparkverwaltungen und das Kranichinformationszentrum bieten Führungen an.
Fotocredits: Bernd Wüstneck
(dpa)