Hamburg – Es kann die Hölle sein: Man isst etwas, und kurze Zeit später züngeln die Flammen. Säure macht sich in der Speiseröhre breit, manchmal fühlt es sich an, als verätze sie einem die Kehle. Aber selbst dieses Sodbrennen hat seinen Sinn. Etwas dagegen unternehmen lässt sich dennoch.
Was das ist?
Manchmal schlichtweg eine Notfallreaktion des Körpers. Zwischen dem Ende der Speiseröhre und dem Magen hat die Natur einen Schließmuskel eingebaut, erklärt Bettina Jagemann aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Wie eine Klappe schützt er die empfindliche Speiseröhre vor der Magensäure. Im Magen übernimmt die Säure eine wichtige Aufgabe: Sie zersetzt die Speisen, damit sie verwertet werden können. Wird allerdings der Magen überfüllt oder viel Magensäure produziert, öffnet sich die schützende Klappe, um die überschüssige Säure wie über einen Notausgang loszuwerden – die Folge ist Sodbrennen.
Dafür, dass zu viel Magensäure produziert wird, kann es unterschiedliche Gründe geben: falsche Ernährungsgewohnheiten, genetische Anlagen oder eine ständige Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) zum Beispiel. Auch festsitzende Blähungen können Sodbrennen begünstigen.
Was also tun?
Erstmal kann man versuchen, an der Ernährung zu drehen. Ungünstig seien lange Hungerphasen und dann viel Essen auf einmal, sagt Jagemann. Denn je leerer der Magen ist, desto saurer wird der pH-Wert. Also besser ganz klassisch drei Mal am Tag essen und abends, wenn man sich danach nicht mehr bewegt, etwas weniger als zu den anderen beiden Mahlzeiten.
Bei manchen Menschen lösen auch bestimmte Lebensmittel Sodbrennen aus. Jeder kann selbst darauf achten, was das bei ihm ist: vielleicht das Glas Rotwein am Abend oder sehr fettiges Essen.
Bekommt jemand das Sodbrennen so nicht in den Griff, ist ein Arztbesuch ratsam. Denn chronisches Sodbrennen greift die Speiseröhre an und kann dort sogar Krebs verursachen.
Fotocredits: Monique Wüstenhagen
(dpa/tmn)