Berlin – Wer sich oft künstliche Tränen in die Augen träufelt, kommt nicht mehr davon los. Schließlich machen Augentropfen abhängig – heißt es zumindest oft. Aber stimmt das eigentlich?
«Das ist eine schwierige Frage», sagt Ira Seibel von der Klinik für Augenheilkunde am Campus Benjamin Franklin der Charité Universitätsmedizin – Berlin. Denn bislang sei dies in wissenschaftlichen Studien nicht untersucht worden. «Denkbar ist eine psychogene Abhängigkeit der Patienten.»
Dass das Auge weniger Tränenflüssigkeit produziert, wenn Tränenersatzmittel angewendet werden, ist laut Seibel höchst unwahrscheinlich. «Denn durch Tränenersatzmittelgabe bleibt die jeweilige Grunderkrankung unbeeinflusst.»
Deshalb empfehlen Ärzte Menschen, deren Augen zu wenig Tränenflüssigkeit produzieren oder bei denen zu viel davon verdunstet, Augentropfen. Idealerweise sollten sie fünf bis siebenmal täglich verwendet werden und keine Konservierungsstoffe enthalten. «Das ist wichtig, um das Auge nicht noch weiter zu reizen.»
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(dpa/tmn)