Bonn – Impfungen sind für Rheuma-Patienten ein besonders schwieriges Thema. Denn viele von ihnen bekommen eine sogenannte immunsuppressive Therapie – sie nehmen also Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken.
Dadurch sind sie einerseits anfälliger für Infektionen, gleichzeitig sind manche Impfungen aber gar nicht möglich. Darauf weist die Deutsche Rheuma-Liga in ihrer Zeitschrift «Mobil» (Aussage 6/2019) hin.
Grippeschutz bei Rheuma sinnvoll
Grundsätzlich möglich und empfohlen sind regelmäßig aufgefrischte Impfungen gegen Tetanus, Keuchhusten und Diphtherie. Auch eine Grippeschutz-Impfung ist bei Rheuma sinnvoll. Gegen Pneumokokken und Gürtelrose empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Impfungen grundsätzlich erst ab 60 Jahren.
Menschen mit Rheuma können oder sollten diese aber auch schon vorher erhalten. Weitere Impfungen kommen dann je nach Lebenslage hinzu, vor manchen Fernreisen gegen Hepatitis A zum Beispiel.
Masern-Impfung bei immunsuppressiver Therapie tabu
Impfungen mit Lebendimpfstoffen – gegen Masern oder Gelbfieber etwa – sind bei immunsuppressiver Therapie dagegen verboten. Abweichungen von diesem Verbot sind in bestimmten Fällen möglich.
Das kann etwa für betroffene Mütter gelten, deren Kinder eine solche Impfung erhalten sollen – hier besteht sonst Ansteckungsgefahr. Patienten sollten sich aber vorher ausführlich von einem Spezialisten beraten lassen.
Ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt ist aber auch bei allen anderen Impfungen sinnvoll, gerade im Zusammenhang mit Rheuma. Der Arzt kann zum Beispiel den richtigen Zeitpunkt für eine Impfung festlegen. Denn am besten erhalten Patienten den Piekser vor Beginn einer Therapie oder zwischen zwei Behandlungszyklen. Wichtig für das Arztgespräch, bei Rheuma mehr noch als sonst: ein vollständiger, sorgfältig geführter Impfpass.
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(dpa/tmn)