Experten rufen zur FSME-Impfung auf

Freiburg – Die Zahl der FSME-Erkrankungen ist dem RKI zufolge bundeweit gestiegen. Es wurden demnach 2018 deutschlandweit 576 Fälle gezählt (2017: 468). Damit sei für Deutschland der bisherige Höchstwert von 546 Erkrankungen im Jahr 2006 sogar übertroffen worden.

85 Prozent der Fälle wurden den Angaben zufolge aus Baden-Württemberg und Bayern (222) gemeldet. In den beiden Bundesländern liegen 123 der 142 Kreise in Deutschland, die aktuell als
FSME-Risikogebietausgewiesen werden. Ein Schutz sei hier besonders sinnvoll, erklärte das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Das vergleichsweise hohe FSME-Risiko bleibe bestehen und gelte auch für dieses Jahr.

Der Anstieg der FSME-Fälle im vergangenen Jahr sei dem Landgesundheitsamt Baden-Württemberg unter anderem auf die Hitze zurückzuführen. Das sommerliche und heiße Wetter habe zu mehr Zecken geführt. Zudem seien zu wenige Menschen geimpft. Die Behörde und die Krankenkasse riefen dazu auf, sich impfen zu lassen. Denn mit Ausnahme von Heilbronn sei der gesamte Südwesten Risikogebiet. Die meisten FSME-Fälle bundesweit gebe es in Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern.

Übertragen wird die sogenannte
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch Zeckenbisse. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich.

«Da die Impfquote in Baden-Württemberg nach wie vor unzureichend ist, haben wir durch den Supersommer 2018 eine sehr hohe Fallzahl, weil die ökologisch-klimatischen Faktoren dafür günstig waren», sagte der Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, Andreas Vogt. Die Zahl der FSME-Fälle sei unter anderem abhängig von der Impfrate, der Verbreitung der Zecken im jeweiligen Jahr und der Anzahl der Tage, an denen sich Menschen wetterbedingt draußen aufhalten könnten. «Jeder, der sich viel in der Natur aufhält, auch wenn es nur im Garten oder Park ist, sollte deshalb vorsorgen», sagte Vogt.

Die Impfung sollte rechtzeitig vor dem Frühsommer erfolgen, betonte die Techniker Krankenkasse. Nun sei die richtige Zeit dafür. Der Grund: Zwischen den insgesamt drei Impfterminen muss Zeit vergehen.

Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der

Impfung – vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, die beide fast

flächendeckend FSME-Risikogebiete sind. Nötig sind den Angaben nach

zur Grundimmunisierung drei Impftermine vor dem Sommer. Danach

besteht Experten zufolge ein Impfschutz, der alle drei bis fünf Jahre

aufgefrischt werden sollte. Dies funktioniere dann vergleichsweise

einfach und schnell, ohne dass dazu ein größerer Aufwand nötig sei.

Fotocredits: Tobias Hase
(dpa)

(dpa)

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