Wie lange sind Immobilienkredite noch so günstig?

Frankfurt/Main – Gute Zeiten für Käufer: Die Zinsen für Immobiliendarlehen sind so niedrig wie selten zuvor.

«Die Situation ist faszinierend», sagte Max Herbst von der unabhängigen
FMH-Finanzberatung in Frankfurt am Main im Interview mit dem dpa-Themendienst. «Investoren sind nach wie vor auf der Suche nach Sicherheit.» Für Interessenten sind das aber nicht nur gute Nachrichten.

Frage: Wie lange werden denn die Zinsen noch so niedrig bleiben?

Antwort: Unsicherheit auf den Märkten bedeutet automatisch: Sicherheit geht vor Rendite. Investoren sind in solchen Situationen bereit, bei Bundesanleihen beispielsweise negative Renditen in Kauf zu nehmen. Das drückt auch die Pfandbriefe und damit auch die Hypothekenzinsen. Solange also die Situation insgesamt weiter unsicher bleibt, werden auch die Zinsen niedrig sein.

Frage: Worauf muss ich bei einem Neuabschluss achten?

Antwort: Eigentlich kann man nur raten: Lieber heute kaufen als morgen. Die Preise sind zwar hoch, aber auch die Zinsen sind niedrig. Die beste Zeit zum Kauf ist ohnehin vorbei. Das wäre 2016 gewesen. Da waren die Zinsen ähnlich niedrig, die Preise aber im Durchschnitt noch etwa 25 Prozent geringer.

Jetzt zu warten, bis die Preise sinken, ist riskant, weil nicht klar ist, wann das sein wird. Für Eigennutzer ist es außerdem eigentlich egal, wann sie kaufen, weil sie ihre Immobilie ja in den nächsten 30 Jahren selbst bewohnen wollen.

Frage: Was heißt das für Anschlussfinanzierungen?

Antwort: Für diejenigen, die innerhalb der nächsten zwölf Monate eine Anschlussfinanzierung brauchen, gibt es eine Menge Angebote, bei denen kein Forward-Aufschlag genommen wird. Das heißt: Ich kann mir schon jetzt die Konditionen von heute sichern für mein Darlehen im nächsten Jahr.

Etwas schwieriger ist es, wenn die Zinsbindung in zwei oder drei Jahren ausläuft. Mein Tipp: Reden Sie mit ein, zwei Banken und holen Sie ein Angebot. Wenn sich der Markt dreht, dann können Sie schnell handeln.

Fotocredits: Andrea Warnecke,Jonas Ratermann
(dpa/tmn)

(dpa)

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