Berlin/Düsseldorf – Gold sieht meist nicht nur glänzend aus, es wird auch schon seit langem als Zahlungsmittel akzeptiert. Kein Wunder also, dass viele Anleger auf das Edelmetall setzen.
Ein wichtiger Vorteil: Selbst bei einer schweren Wirtschaftskrise würde Gold vermutlich nie ganz wertlos – anders als möglicherweise Bargeld. Dennoch gilt: Alles an Geld in Gold anzulegen, ist riskant. Rendite machen Anleger nur über den Preis, und dessen Entwicklung gleicht einem ständigen Auf und Ab. «Insofern ist Gold eine spekulative Geldanlage», betont Max Schmutzer von der Stiftung Warentest.
Gold wird in der Regel in US-Dollar gehandelt. «Vom Jahr 2000 an bis 2011 ist der Goldkurs von circa 300 auf über 1900 US-Dollar je Unze gestiegen», sagt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Ab 2011 hat der Goldkurs dann in kurzer Zeit ein knappes Drittel seines Wertes verloren. 2017 schwankte er im Bereich von 1200 bis 1350 US-Dollar je Unze.
Wie die Entwicklung in diesem Jahr ausfallen wird, kann niemand seriös vorhersagen. «Das hängt von unterschiedlichen und schwer vorhersehbaren Faktoren ab», erklärt Tanja Beller vom Bundesverband deutscher Banken. Eine Rolle spielt etwa die Nachfrage nach physischem Gold, zum Beispiel für Schmuck oder Produkte, bei denen Gold verwendet wird. Hinzu kommt, ob und wenn ja wie viel Gold gefunden wird und wie hoch die Schürfmenge ist.
Ebenfalls bedeutsam sind Nachfrage und Angebot von Gold durch die Notenbanken weltweit. «Auch die niedrigen Zinsen nennen Experten immer wieder als Preistreiber für Gold, da der Nachteil, dass Gold keine Zinsen abwirft, damit an Bedeutung verliert», erläutert Schmutzer. Aber wie hoch die Zinsen in fünf oder zehn Jahren sein werden, kann niemand prognostizieren.
Wer Gold kaufen möchte, sollte dies als Beimischung sehen und maximal fünf bis zehn Prozent seines Geldes investieren. Käufer sollten bedenken, dass Gold keine regelmäßigen Erträge bringt. «Eine Rendite erzielen sie nur aus einem steigenden Goldpreis», betont Beller.
Zusätzlich zu den Schwankungen des Goldpreises kommt das Währungsrisiko hinzu. «Letztlich spekulieren Anleger, die Gold kaufen, auf einen steigenden Goldkurs und einen stärker werdenden Dollar», erläutert Scherfling. Aber es kann auch anders laufen: «Wenn der Euro gegenüber dem Dollar zulegt, verliert das Gold-Investment deutscher Anleger an Wert», so Schmutzer. Somit sollte auch das Währungsrisiko für Anleger ein Argument sein, nicht zu einseitig auf das Edelmetall zu setzen.
In Gold kann auf unterschiedliche Weise investiert werden. «Viele Goldliebhaber bevorzugen physisches Gold, das sie auch anfassen können – also Münzen oder Barren», sagt Beller. Sie rät, keine zu kleinen Stückelungen zu kaufen. Denn für kleine Barren und kleine Münzen sind die Herstellungskosten und damit die Preise höher. «Zu empfehlen sind eher handelsübliche Goldmünzen wie beispielsweise amerikanische Eagle, kanadischer Maple Leaf oder englische Britannia.» Wer Münzen oder Barren kauft, sollte auch an die sichere Aufbewahrung denken – und an die Kosten zum Beispiel für ein versicherten Banksafe.
Auch eine Aufbewahrung der Goldbarren oder -münzen in einem Safe zu Hause ist möglich. «Dann sollte man aber prüfen, ob und in welcher Höhe das Gold im Rahmen der Hausratversicherung abgesichert ist», rät Scherfling.
Fotocredits: Alexander Heinl,Kühnapfel Fotografie,Verbraucherzentrale NRW
(dpa/tmn)