Münster – Wer derzeit heiraten möchte, darf vielleicht seinen Termin beim Standesamt noch behalten – aber nur zu zweit kommen. Und kirchliche Zeremonien sind derzeit gar nicht möglich.
Heiraten im Jahr 2020 kann Frust statt Freude sein – oder man macht das Beste daraus. Susan Lippe-Bernard, Chefredakteurin des «Braut & Bräutigam Magazins», rät im Gespräch mit dem dpa-Themendienst: Wer einen Termin beim Standesamt hat, sollte ihn auf keinen Fall verschieben. «Wer weiß, wann es wieder einen gibt.»
Es sei auch schwierig, über weitere Monate, vielleicht ein Jahr die Vorfreude hochzuhalten. Sie empfiehlt daher: Im Kleinen heiraten und nach der Krise auf jeden Fall die Feier nachholen. «Meine 30-jährige Erfahrung mit dem Heiraten sagt mir, viele würden es bereuen, nicht noch irgendwann zu feiern.»
Kirchliche Trauung oder Fest mit Trauredner nachholen
Es sei ja sowieso oft der Fall, dass kirchliche Trauungen zeitversetzt stattfinden. Und auch wer nur eine standesamtliche Hochzeit geplant hat, könne ein Gelübde dieser Art später noch nachholen: bei einer Zeremonie mit einem Trauredner. «Wir gehen davon aus, dass bereits eh 25 Prozent der Paare eine solche freie Zeremonie machen», so die Fachjournalistin.
Für das weitere Vorgehen rät Lippe-Bernard: «Reden Sie mit den Dienstleistern. Viele Locations müssen Ihnen nun eh absagen, und andere Dienstleister müssen sich ebenfalls einschränken, aber alle wollen weiterplanen können.» Also sollte man bei der Absage gleich einen Alternativtermin vereinbaren.
Mit Dienstleistern Folgevereinbarung treffen
Manche Locations schlügen das sogar direkt vor, hat Lippe-Bernard von betroffenen Heiratswilligen erfahren. Der Vorteil für beide Seiten: Bereits getroffene Vereinbarungen und Planungen wie das Menü kann der Veranstalter direkt übernehmen. Paare haben also beim zweiten Anlauf nicht noch mal so viel Arbeit.
Gleiches empfiehlt Lippe-Bernard für andere Dienstleister. «Ich würde direkt nach der Location den Fotografen, dann den DJ oder die Band kontaktieren.» Danach erst die Gäste – wer Zeit hat, sollte das persönlich machen und um Verständnis bitten, da manche Gästen von fern anreisen und nun zweimal Reisekosten hätten.
Fotocredits: Sina Schuldt
(dpa/tmn)