Karlsruhe – Gesicht, Hände, Dekolleté – beinahe täglich ist die Haut der Sonne ausgesetzt. Das bleibt mitunter nicht ohne Folgen: Auf lange Sicht können flache und hellbraun bis schwarze Pigmente auf der Haut sichtbar werden: Altersflecken.
«Im Allgemeinen sind sie ungefährlich», sagt der Karlsruher Facharzt für Dermatologie, Prof. Christian Raulin. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass sie im Laufe der Zeit bösartig werden. «Altersflecken sollten daher wie alle anderen Hautveränderungen auch im Rahmen der Hautkrebsvorsorge alle zwei Jahre routinemäßig von einem Facharzt untersucht werden», sagt Raulin, der Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) ist.
Bei der oberen Hautschicht gibt es permanent Veränderungen, und das ein Leben lang. In den unteren Schichten der Körperhülle bilden sich neue Zellen, die nach oben dringen und die älteren Zellen abstoßen. Auf diese Weise erneuert sich die Haut etwa alle vier Wochen komplett. «In diesem Prozess können sich mit der Zeit leichte Fehler einschleichen», erläutert Raulin.
Ursache hierfür können schädliche Sonnenstrahlen sein. Möglich ist aber auch, dass eine genetisch bedingte Veranlagung zu Altersflecken vorhanden ist. «Wer hellere Haut hat, neigt oft eher dazu als jemand mit dunklerer Haut», weiß die Apothekerin Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer in Berlin. Auch bei jüngeren Frauen, die die Antibaby-Pille nehmen, können bei zu starker Sonneneinwirkung Pigmentstörungen auftreten.
Altersflecken sind anders als Muttermale oder Leberflecken – nämlich optisch eher dezent. Sie gehören ebenso wie Sommersprossen im Gesicht zu den gutartigen Hautveränderungen. Aus medizinischer Sicht muss man nichts gegen Altersflecken unternehmen – wenn ein Facharzt mit der Entnahme von Gewebeproben ausgeschlossen hat, dass keine Vorstufe von Krebs vorliegt. Werden die Pigmentstörungen von dem Betroffenen als Makel empfunden, kann man versuchen, die kosmetisch zu überdecken. «Das geht oft mit Camouflage Make-up», sagt Monika Ferdinand vom Bundesverband deutscher Kosmetiker-/innen. Allerdings ist das Überschminken nicht in jedem Fall praktikabel, etwa, wenn die Altersflecken am Handrücken auftreten.
Aber es gibt auch noch andere Verfahren. «Helfen kann unter Umständen eine Bleichcreme aus der Apotheke, die aber verschreibungspflichtig ist», sagt Sellerberg. In solchen Cremes sind Substanzen wie Hydrochinon enthalten, die die Flecken aufhellen sollen. Allerdings ist die Creme nicht immer gut verträglich. Es kann sein, dass die Haut gereizt reagiert. In einem solchen Fall sollte die Creme unbedingt abgesetzt werden.
Neben Bleichcreme gibt es diverse Kosmetika gegen Altersflecken. Aber: «Solche Produkte mussten bei ihrer Zulassung keinen Wirksamkeitsnachweis erbringen», erklärt Sellerberg. Sie helfen also nicht unbedingt. Altersflecken können auch versuchsweise mit Peelings behandelt werden. Dabei wird mithilfe von chemischen Präparaten, die etwa Fruchtsäure enthalten, die Haut über dem Fleck abgeschält. Danach wächst eine hellere Hautschicht nach.
Das sollte nur eine in der Behandlung von Altersflecken versierte Fachkraft vornehmen. Ansonsten können Narben entstehen. Ein Peeling-Verfahren bieten Hautärzte, aber auch spezialisierte Kosmetikerinnen an. Die Kosten hängen von der Anzahl der Flecken und der Sitzungen ab. Sie liegen laut Raulin zwischen 200 bis 450 Euro.
«Die effektivste Methode, um Altersflecken zu entfernen, ist eine Laserbehandlung bei einem spezialisierten Dermatologen», betont Raulin. Bei diesem Verfahren werden die Pigmente durch starke Energieimpulse zerstört. Da der Laser nur begrenzt unterschiedliche Brauntöne unterscheiden kann, darf die umliegende Haut nicht gebräunt sein. Für die Entfernung von Altersflecken per Laser muss sich der Betroffene auf bis zu drei Sitzungen einstellen. «Pro Sitzung ist je nach Ausprägung der Flecken mit Kosten zwischen 80 und 250 Euro zu rechnen», sagt Raulin.
Die Behandlung zur Entfernung von Altersflecken muss man selbst bezahlen, die gesetzliche Krankenversicherung kommt dafür in aller Regel nicht auf. Eine Garantie, dass nach einer Behandlung die Altersflecken der Vergangenheit angehören, gibt es nicht. «Vorbeugen kann allenfalls ein effektiver Sonnenschutz», sagt Ferdinand. Damit sollte aber schon von Kindesbeinen an begonnen werden.
Fotocredits: Monique Wüstenhagen
(dpa)