Berlin (dpa/tmn) – Versicherungen braucht jeder, da gibt es kein Wenn oder Aber. In regelmäßigen Abständen sollten aber die Policen auf den Prüfstand gestellt und der Lebenssituation angepasst werden. Das gilt vor allem beim Rentenbeginn.
Manche Policen für Senioren sind unabdingbar, andere sinnvoll und manche überflüssig. Ein Überblick:
Das ist wichtig:
Eine gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung ist für jeden Pflicht, sofern er nicht privat krankenversichert ist. Wer aufgrund seines Alters monatlich hohe Beiträge zahlen muss, kann über einen Wechsel nachdenken: «Gesetzlich Versicherte können gezielt eine Krankenkasse wählen, die für Senioren interessante Leistungen anbietet», sagt Michael Nischalke von der Stiftung Warentest.
An einer privaten Haftpflichtversicherung führt auch im Alter kein Weg vorbei. Die Police kommt für Schäden auf, die man jemand anderem ohne Absicht zufügt. Sie zahlt zum Beispiel, wenn jemand als Radfahrer oder Fußgänger einen Verkehrsunfall verursacht und dabei Menschen verletzt werden.
Ebenfalls im Alter wichtig ist die Hausratsversicherung. Sie kommt für Schäden bei Feuer, Einbruch oder Hagel auf. «Gerade Ältere haben ihren Hausrat oftmals unterversichert», weiß Bianca Boss vom Bund der Versicherten in Henstedt-Ulzburg. «Pro Quadratmeter Wohnfläche sollte man mindestens 650 Euro Versicherungswert kalkulieren, um eine Unterversicherung auszuschließen», empfiehlt Hasso Suliak vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Ist ein Auto vorhanden, dann gehört eine Kfz-Versicherung ebenfalls zu den wichtigen Policen für Rentner. Wer Besitzer eines Eigenheims ist, benötigt eine Gebäudeversicherung. Sie kommt für Sturm- und Hagelschäden auf, aber auch für Schäden, die durch Feuer und Leitungswasser entstanden sind. Besitzer von Hunden und Pferden benötigen auch im Alter eine Tierhaftpflichtversicherung.
Das kann sinnvoll sein:
Eine Pflegezusatzversicherung ist für Rentner empfehlenswert. Denn die gesetzliche Rentenversicherung kommt lediglich für eine Grundversorgung auf. Auch eine Senioren-Unfallversicherung kann sinnvoll sein. Eine solche Police zahlt im Schadensfall nicht nur Geld, sondern bietet vor allem auch Hilfeleistungen wie etwa einen täglichen Menüservice oder die Organisation einer Haushaltshilfe. Wenn jemand als Rentner viel reist, ist eine Auslandskrankenversicherung unabdingbar. Sie kommt für Behandlungskosten und Rücktransport in die Heimat auf. In manchen privaten Krankenkassentarifen ist ein solcher Schutz aber oft schon enthalten.
Das ist überflüssig:
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung, mit der der Versicherte gegen eine mögliche Erwerbsunfähigkeit abgesichert ist, benötigen Senioren nicht mehr – oft endet sie mit Erreichen des Rentenalters automatisch. «Eine Rechtsschutzversicherung, die bei arbeitsrechtlichen Problemen schützt, macht im Alter ebenfalls keinen Sinn mehr», betont Boss. Sie hält auch nichts von einer Sterbegeldversicherung. Das ist eine Police, die für die Beerdigungskosten eines Versicherten aufkommt. «Meist zahlt der Versicherte über die Zeit hinweg mehr ein, als später zur Auszahlung kommt», so Boss.
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(dpa)