Bautzen – Selbstverständlich kommt das Bratwurst-Senf-Eis ins Brötchen. Wohin denn sonst, fragt Eismacher Alexander Schiebel. Neben der gewagten Spezialität mit rauchig-süßem Aroma liegen in seiner Theke in Bautzen fünf weitere Eiskreationen auf der Basis der scharfen, gelben Gewürzpaste.
In der Stadt in Sachsen haben unter dem Motto «Bautzen is(s)t scharf» die Senfwochen 2016 begonnen: Bis zum 11. September wollen 15 Restaurants und Bars ihre Gäste mit außergewöhnlichen Senf-Spezialitäten überraschen und auch vermehrt Touristen in die Oberlausitz locken.
Bei Alexander Schiebel dreht sich seit 16 Jahren alles um Eis. Zuerst hat er Fertigmischungen verkauft, dann begann er zu experimentieren – unter anderem mit Döner-Eis im Fladenbrot. Seine neue Sorte schmeckt nach Bratwurst vom Grill mit süßem Senf. «Das ist für Experimentierfreudige», sagt er. Himbeer-Senf-Balsamico, Honig-Senf, Orange-Senf und Johannisbeere-Senf gehören dagegen zu den Klassikern der Senfwochen, die es in Bautzen seit zehn Jahren gibt.
Senf ist der bekannteste Botschafter der Stadt an der Spree – die beliebte mittelscharfe Variante wird seit schon 1953 hier abgefüllt. Jeder vierte Senftopf, der in Deutschland über den Ladentisch geht, stammt aus der Oberlausitz. Und für alle Teilnehmer der Senfwochen gilt: Mindestens drei Gerichte mit Senf müssen auf den Tisch kommen.
Dietmar Stange, Chef des Tourismusvereins Bautzen, ist begeistert von der Kreativität der Küchenchefs: «Neben den Touristen nutzen viele Einheimische dieses Angebot, um mal wieder in eine Gaststätte zu gehen.» Das beobachtet auch Manfred Lüdke, der ein Senfrestaurant und ein kleines Senfmuseum in der Stadt führt: «Wir haben 2006 mit einer Senfwoche angefangen. Inzwischen haben wir die Aktion auf knapp vier Wochen ausgeweitet.» Auf der Karte seines Restaurants stehen neben scharfen Spezialitäten ganzjährig auch Klassiker wie Saure Eier.
Fotocredits: Miriam Schönbach,Miriam Schönbach
(dpa/tmn)