Berlin – Diabetiker am Steuer sind keine Gefahr im Straßenverkehr – auch wenn diese Vorstellung weit verbreitet ist. Allerdings gibt es unter ihnen Gruppen, die ein stark erhöhtes Unfallrisiko haben.
Darunter sind zum Beispiel Diabetiker, die eher zu Unterzuckerungen neigen. Sie, aber auch andere Patienten, sollten daher entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und die Fahrtüchtigkeit gegebenenfalls mit ihrem Arzt besprechen.
Unfallgefahr durch Unterzuckerung
Wie das geht und was zu beachten ist, erklärt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) in einer neuen
Patienten-Leitlinie. Wichtig ist vor allem, eine Unterzuckerung am Steuer zu vermeiden. Denn darunter leiden Aufmerksamkeit und Sehvermögen.
Die Experten empfehlen, vor jedem Fahrtantritt den Blutzucker zu messen und die Messung bei langen Fahrten etwa alle drei Stunden zu wiederholen.
Traubenzucker oder Fruchtsaft für Notfälle
Um gut auf schwankende Blutzucker-Werte reagieren zu können, sollten Diabetiker bei Autofahrten immer ausreichend Kohlehydrate griffbereit haben. Akut lässt sich ein Unterzucker am Steuer mit Traubenzucker oder Fruchtsaft behandeln.
Eine weitere Hochrisikogruppe für Verkehrsunfälle sind Diabetiker mit Folge- oder Nebenerkrankungen – Sehstörungen oder das diabetische Fußsyndrom zum Beispiel. Sie sollten sich umfassend aufklären lassen, ob und inwieweit ihre Krankheit ein Verkehrsrisiko ist.
Das heißt dann nicht unbedingt, dass man nie wieder ans Steuer darf. Teilweise lassen sich die Einschränkungen zum Beispiel durch technische Hilfsmittel ausgleichen.
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(dpa/tmn)