Magenknurren ist nicht zwingend Zeichen für Hunger

Hamburg – In stillen Momenten ist es besonders unangenehm: Der Magen rumort, es knurrt, gluckert oder blubbert. Dass einem das häufig peinlich ist, ergibt eigentlich wenig Sinn. Denn der Verdauungstrakt eines jedes Menschen macht permanent Geräusche.

Was das ist?

Magen und Darm sind den lieben langen Tag beschäftigt – auch wenn man gerade gar nichts gegessen hat. Sie müssen Speisebrei kneten, ihm Nährstoffe entziehen, das Ganze weiterleiten. Am Ende steht der Gang zur Toilette. Bei all diesen Vorgängen werden auch Flüssigkeiten und Luft bewegt, erklärt Prof. Martin Scherer, Direktor des Instituts und der Poliklinik für Allgemeinmedizin am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf. «Dabei entstehen unterschiedliche Geräusche.» Wie genau es zum typischen Magenknurren bei Hunger kommt, sei gar nicht bekannt: «Vermutlich wird dabei vor allem Luft bewegt – der Magen ist ja leer – und das verursacht ein knurrendes Geräusch.»

Was also tun?

Beim nächsten Mal vielleicht weniger schamhaft zur Seite schauen, wenn sich der Verdauungstrakt lautstark bemerkbar macht. Schließlich ist das etwas ganz Normales. Zwingend zu einem Snack greifen muss man nicht, wenn der Magen knurrt. Denn Luft wird etwa auch bei Blähungen bewegt. Magenknurren ist daher nicht unbedingt ein Zeichen für einen leeren Magen. Scherer erklärt: «Ist der Magen leer, zieht er sich zusammen. Das wiederum löst ein Hungergefühl aus.» Ist der Magen gefüllt, dehnt er sich aus – und diese Dehnung der Magenwand wiederum sorgt für ein Sättigungsgefühl.

Fotocredits: Monique Wüstenhagen
(dpa/tmn)

(dpa)

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